Tragwerk und Raum, Konstruktion und Ausdruck bilden eine überzeugende Einheit. Aus diesem Wechselspiel, das dank der engen Zusammenarbeit aller Akteure zustande kam, entwickeln die Gebäude eine starke Identität: Von der städtebaulichen Setzung bis zur Detaillierung gibt die Erweiterung der Kantonsschule Limmattal überzeugende Antworten auf Fragen des heutigen Bauens. Dabei kommt dem Beton eine tragende Rolle zu. Geschickt werden dessen unterschiedliche Qualitäten für einen möglichst effizienten Materialeinsatz genutzt, wobei die Hälfte Recyclingbeton ist. Nur dank Beton konnten die grossen funktionalen und technischen Anforderungen an die Ergänzungsbauten sowie die gewünschte Minimierung des Volumens erreicht werden. All dies und die Fähigkeit der Entwerfenden, die zahlreichen Ansprüche in Gebäude von hoher Eigenständigkeit zu verwandeln, begeisterte die Jury.
Der Trakt für die Naturwissenschaften ist ein Gerüst aus vorgefertigten Betonstützen, -trägern und Ortbetondecken als Speichermasse sowie Zwischenwänden in Leichtbauweise. Tragende Kerne sind überflüssig, weil zur Aussteifung die in Ortbeton gegossenen Stirnseiten und die als Rahmen ausgebildeten Brüstungen und Fassadenstützen ausreichen. Diese Konzeption gewährleistet eine langfristige Flexibilität und freie Unterteilbarkeit der Struktur.
Innovativ ist der Deckenaufbau, der den Betonverbrauch minimiert und den Querschnitt optimal nutzt: In der Mittelzone mit den offen einsehbaren Sammlungen, die das attraktive Zentrum der Fachbereiche bilden, sind die Träger unterbrochen. Damit ist genügend Höhe für die sichtbar geführten Leitungen vorhanden, die zwischen den querliegenden Balken in den Räumen verteilt werden. Dank den alle zirka 2.5 m angeordneten Trägern sind die Decken in den Zimmern sehr schlank.